Tramadol ist ein Medikament, dass bei mäßigen bis starken Schmerzen verschrieben wird. Es gehört zu den schwach wirksamen Opiaten und wurde 1977 von der Firma Grünenthal auf den Markt gebracht. Der Hauptwirkstoff ist Morphin. Tramadol ist verwandt mit dem Analgetikum Tapentadol.
Anwendungsgebiete
Tramadol wird vor allem bei Schmerzen infolge orthopädischer Erkrankungen, bei Schmerzen nach Operationen und Schmerzzuständen nach Traumata eingesetzt. Außerdem ist es bei Polyneuropathie und Fibromyalgie ein Mittel der Wahl.
Wirkung
Neben der Opiat-Wirkung, die nur bei etwa 10 Prozent der Wirkung von reinem Morphium liegt, ist Tramadol auch ein Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Es dämpft die Schmerzwahrnehmung, wirkt beruhigend und angstlösend und außerdem leicht antidepressiv. Tramadol ist ein sehr wirksames Schmerzmittel. Es hat darüber hinaus den Vorteil, dass die sehr unerwünschten Nebenwirkungen vieler Opiate, besonders die Beeinträchtigung des Atemzentrums im Gehirn (zentrale Atemdepression) und Verstopfung bei der Einnahme von Tramadol nicht auftreten. Eine Abhängigkeit entwickelt sich bei der Einnahme von Tramadol zum Glück nur äußert selten, selbst bei lang andauernder Einnahme macht das Medikament in der Regel nicht süchtig.
Nebenwirkungen
Allerdings hat auch das Tramadol Nebenwirkungen. Es kann nach der Einnahme des Medikamentes unter anderem zu Schwindel, Erbrechen, Unruhe, Kopfschmerzen, Durchfall oder zum Zittern der Hände kommen. Sehr selten treten darüber hinaus erhöhter oder zu niedriger Blutdruck, Bewusstseinstrübungen und Krampfanfälle auf. Ältere Patienten (über 75 Jahre) und Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörung sollte Tramadol nur nach strikter Risiko/Nutzen-Abwägung einnehmen. Außerdem müssen diverse Wechselwirkungen des Medikamentes mit anderen Arzneimitteln im Blick behalten werden. Eine gleichzeitige Therapie mit anderen Serotonin-Wiederaufnahmehemmern oder Neuroleptika sollte nicht stattfinden. Schlafmittel und andere Medikamente mit Auswirkungen auf das Gehirn sowie Blutverdünner sollten nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Einnahme und Dosierung
Tramadol ist in verschiedenen Darreichungsformen im Handel. Es gibt Kapseln und Retard-Tabletten mit einem Wirkstoff-Gehalt von 50 mg und von 100 mg und außerdem Tropfen. Ärzte verabreichen das Medikament auch als Injektion. Die Dosierung von Tramadol richtet sich nach der Stärke der Schmerzen und muss vom Arzt individuell festgelegt werden. Die Normal-Dosis bei den Kapseln beträgt für Erwachsene 50 bis 100 mg, die alle 4 bis 6 Stunden eingenommen werden sollten. Die Normal-Dosis bei Retard-Tabletten liegt bei 100 bis 150 mg alle 12 Stunden. Allerdings sollten nicht mehr als 400 mg Tramadol in 24 Stunden eingenommen werden. Bei der Einnahme von Tropfen beträgt die normale Dosis 20 bis 40 Tropfen alle 4 bis 6 Stunden. Für Kinder unter 12 Jahren ist das Medikament nicht geeignet,